Synonyme: Ballenzeh, Ballenfuß, Schiefzehe, Beulenfuß, Zehenfehlstellung

Der Hallux valgus ist die häufigste Zehenfehlstellung der westlichen Zivilisation. Wörtlich genommen bedeutet Hallux valgus "krumme große Zehe": Der Ballen, also das Grundgelenk der Großzehe, steht nach außen, die Zehe selbst ist nach innen zur zweiten Zehe gedreht. Es sind deutlich mehr Frauen als Männer betroffen.
Die häufigste Ursache für einen Hallux valgus ist das Tragen von falschem Schuhwerk: Zu kurze, zu spitze und zu hohe Schuhe zwängen die große Zehe in eine unnatürliche Richtung. Damit wird das Gleichgewicht der Fußmuskulatur gestört. Die Zugrichtungen der Bänder und Sehnen verändern sich und es kommt zu einer zunehmenden Fehlstellung der Großzehe. Die Entwicklung eines Hallux valgus wird auch durch Fußfehlstellungen wie z. B. dem Spreizfuß begünstigt.
In den meisten Fällen bereitet der Hallux valgus wenig Beschwerden. Eher besteht ein kosmetisches Problem, oder es finden sich keine passenden Schuhe. Treten Schmerzen auf, dann in der Regel zunächst im Grundgelenk der Großzehe. Hier ist der Fuß durch die Fehlstellung am breitesten und der Druck des Schuhs entsprechend am größten. Es kommt zu Schwellungen bis hin zu Schleimbeutelentzündungen. Im weiteren Verlauf kann sich auch eine schmerzhafte Arthrose entwickeln und zu einer zunehmenden Unbeweglichkeit des Zehengrundgelenks führen.
Die für den Hallux valgus typische Fehlstellung der Großzehe ist bereits äußerlich gut zu erkennen. Anhand einer Röntgenaufnahme wird das genaue Ausmaß der Fehlstellung bestimmt, darüber hinaus gibt sie Aufschluss über eine mögliche Gelenkschädigung.
Ein ausgeprägter Hallux valgus kann nur durch eine Operation korrigiert werden. Hierfür steht eine Vielzahl unterschiedlicher Operationsverfahren zur Verfügung. Die Auswahl des geeignetsten Verfahrens erfolgt individuell gemeinsam mit dem behandelnden Arzt.
Bis zur knöchernen Heilung muss der Vorfuß entlastet werden. Je nach gewähltem Operationsverfahren sollte drei bis sechs Monate nach der Operation kein Sport mit hoher Belastung der Füße ausgeübt werden. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit beträgt in Abhängigkeit von der beruflichen Belastung ca. vier Wochen oder entsprechend länger.